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Struktur – Konjunktur – Wachstum

Gestiegene Umsätze, hohe Auftragsbestände und eine immer bessere Auslastung – alles Faktoren, die ein positives Bild mit guten Aussichten für die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen zeichnen sollten. Aber eben nur sollten, denn der Rohstoffboom der Jahre 2004 und 2005 trübt das positive Bild.

 

Die Branche Herstellung von Metallerzeugnissen nimmt als „Zwischenindustrie“ eine Sonderstellung ein. Zum einen ist sie der Hauptabnehmer der Basisindustrie Metallerzeugung und -bearbeitung (über 40% der Inlandsproduktion) und zum anderen liefert sie Vorprodukte für die Endindustrien Fahrzeugbau, Maschinenbau, Elektro-, Bau- und Möbelindustrie. Diese Zwischenstellung weist auf eine Problematik hin, die 2004 und 2005 im Zuge der Rohstoffhausse deutlich zum Ausdruck kam: Massiv höhere Rohstoffpreise auf der einen Seite und ein in den letzten Jahren immer stärker werdender Kostendruck auf der anderen Seite. Die Folgen dieser Problematik sind in den Endpreisen der Produkte sichtbar, welche nicht mit der Teuerung bei den Rohstoffen Schritt halten.

Überdurchschnittlich viele kleine und mittelständische Betriebe prägen die Unternehmensstruktur der Branche. Sie liefern in Verbindung mit der starken Binnenmarktorientierung, die in den vergangenen Jahren zugunsten des Exports schrittweise an Gewicht verloren hat, eine Begründung für die dargestellte Situation. Die ungleiche Größe zwischen den Betrieben in der Branche und ihren Abnehmern trägt mit Berücksichtigung der Konkurrenz- und wenig transparenten Marktsituation zu einer Verschärfung der Teuerungs- und Endpreisproblematik bei.

Die Ende der 90er Jahre begonnene und seit der Jahrtausendwende forcierte Umstrukturierung bei den Abnehmerindustrien der Branche Herstellung von Metallerzeugnissen könnte die Preisproblematik teilweise entschärfen. Denn die Entwicklung in der Endindustrie, wo die Konzentration auf „Kernkompetenzen“ in der Produktion verstärkt im Mittelpunkt steht, hat eine Auslagerung von Produktionsstufen zur Folge. Von dieser zusätzlichen Kompetenz und einer Verschiebung der bisherigen Abhängigkeitsverhältnisse können die Betriebe in der Branche profitieren. Die höhere Fertigungstiefe auf Seiten der Betriebe der Herstellung von Metallerzeugnissen ist die Grundlage für eine positivere Endpreispolitik.

D&B und DLM erwarten für die Branche 2006 eine weiter steigende Auslastung, welche im Jahresverlauf sogar zu Engpässen in der Produktion führen könnte. Die ansteigende Umsatzerwartung gründet vor allem auf der anspringenden Binnenkonjunktur und dem stärkeren Wachstum in der Eurozone. 2006 dürften die positiven Konjunkturaussichten im Euroraum (BIP: +2,0%) und bei den neuen EU Mitgliedsländern (BIP: 4,4%) den Exportanteil weiter ansteigen lassen. In den Rohstoffmärkten erwarten die Experten eine zwischenzeitliche Beruhigung, aber weiterhin eine angespannte Lage.

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