GL Verleih macht Kunst im Kreisverkehr Geschrieben am Montag, 29. Dezember 2008 von firmenpresse Alle zusammen, W. Merckenschlager und sein Team, Arbeitsbühnenbediener und Kranführer hatten alle Hände voll zu tun, die drei massiven Granit-Säulen in die Fundamente zu setzen, die Abstände genau zu vermessen, die beiden Dächer auf die Säulen zu montieren und Fundamente und Bohrungen in den Säulen mit Beton auszugießen. Das war leichter gesagt als getan...


„Tor zum Taunus“ heißt die Skulptur von Werner Merckenschlager, die seit Montag im Kreisverkehr in Liederbach an der Höchster Straße steht. Eigentlich sind es zwei Tore, die das Auge des Betrachters erfreuen und Liederbach noch attraktiver machen. Was die Skulptur eindrucksvoll vermag, würde ein „grüner Kreisel“ alleine nicht erreichen. So ein bisschen englischer Rasen, was ist das schon. Aber eine Granit-Skulptur, 5 m hoch, 25 t schwer, die macht was her.

Um zwei Uhr nachts hatte sich der Fahrer mit seiner Ladung bereits auf den Weg gemacht, vorausschauend eine Stunde möglichen Stau einkalkuliert. Das war gut so, denn er geriet tatsächlich in einen Stau, 47 km vor Frankfurt. Im Kreisverkehr Liederbach war alles schon vorbereitet für den großen Einsatz: die Fundamente, Köcher genannt, tief eingelassen in die Erde, ein Kran und zwei Arbeitsbühnen. Und dann, mit kleiner Verspätung, kamen die Hauptdarsteller: fünf Granitsäulen, jede einzelne 5 t schwer. Beim Abladen schwebten die Säulen senkrecht an massiven Eisenhaken und in Seilen hängend über dem Kreisel, die Seile befestigt an breiten Gummibändern, die den Stein beim Heben schützend umhüllen. Alle zusammen, W. Merckenschlager und sein Team, Arbeitsbühnenbediener und Kranführer hatten dann alle Hände voll zu tun, die drei Säulen in die Fundamente zu setzen, die Abstände genau zu vermessen, die beiden Dächer auf die Säulen zu montieren und am Ende Fundamente und Bohrungen in den Säulen mit Beton auszugießen. Das war leichter gesagt als getan, denn die Säulen müssen genau in die Fundamente eingepasst werden. Jetzt schlug die Stunde der Arbeitsbühnen. Der Disponent des GL Verleih hatte dem Hoetzendorfer Granitwerk zur Unterstützung der Montage der tonnenschweren Granitblöcke zwei Lkw-Arbeitsbühnen empfohlen: einen Wumag WT 300 und einen Multitel J335 ALU. Beides sind Hebebühnen mit großer Mobilität und deshalb genau richtig für diesen Einsatz. Rasche Ortswechsel sind möglich, und der erfahrene Bediener des GL Verleih rangierte die Lkw-Arbeitsbühnen dank seiner Erfahrung mit Leichtigkeit. Die eine positionierte er rückwärts an den Kreisel dicht neben den Kran, die zweite Bühne gegenüber. So überbrückte er die Distanz von ca. 20 m Kreisel-Durchmesser und erreichte die Säulen von unterschiedlichen Seiten. Der Vorteil der ausgewählten Arbeitsbühnen liegt in der stabilen Konstruktion sowie in großen Arbeitshöhen - 30 m beim Wumag, 35 m beim Multitel -, seitlichen Reichweiten - 19,50 m beim WUMAG, 22 m beim MULTITEL - und hohen Korbtragkräften bis 400 kg. Natürlich mussten die Arbeitsbühnen nicht die 5 t "tragen", der Bediener war vielmehr zuständig für die Entfernung der Seile und Gummibänder an den Säulen und, da er mit dem drehbaren Arbeitskorb ganz dicht und hoch an die tonnenschweren Felsblöcke ranfahren kann. Er beförderte Personal im Arbeitskorb und half mit beim genauen Ausmessen von Säulen und Dach an unterschiedlichen Seiten gleichzeitig, denn die drei Säulen stehen meterweit auseinander, und beim anschließenden Gießen von Beton in vorgegebene Bohrungen der Säulen und in die Fundamente.

Werner Merckenschlager, Geschäftsführer der Hoetzendorfer Granitwerke mit Firmensitz in Passau, erzählt die Entstehungsgeschichte seiner Skulptur und wie sie nach Liederbach kommt: “Ich habe dieses `Tor` vor ca. 15 Jahren entworfen und auf unserem Firmenglände aufgestellt. Dass nun diese Skulptur in Liederbach aufgestellt wird, hat den einfachen Grund, dass der Bürgermeister von Liederbach, Herr Lehner, mit seiner Gemahlin in unserer Gegend Urlaub machte, im Vorbeifahren diese Skulptur sah und sich offenbar ´verliebte´.“ Herr Lehner ergänzt, eine Umleitung habe ihn und seine Frau am Werksgelände vorbeigeführt. Zufall? Herr Lehner lächelt. Egal wie, die Suche nach der passenden Skulptur hatte ein Ende und es war klar, d i e s e Skulptur soll den Kreisverkehr Liederbach schmücken. Nicht mehr als ein halbes Jahr verging von diesem ersten Augen-Blick bis zur Fertigstellung der Skulptur.
„Wir haben natürlich nicht unser `Tor` abgebaut, sondern extra für Liederbach eine neue Skulptur gefertigt. Da auf Grund der geflammten - also nicht streng geometrischen Form - dieses Arrangement anders aussieht als der Prototyp, ist es durchaus als Unikat zu bezeichnen“, erklärt Merckenschlager.

Granit ist äußerst stabil und beständig. Große Teile des Erdinneren bestehen seit ca. 300 Mio. Jahren aus diesem Gestein. Und so sieht das Liederbacher „Tor zum Taunus“ aus: Das Material ist Tittlinger Granit, hellgrau, die Bearbeitung „geflammt“. „Geflammt heißt, der Naturstein wird mit einem speziellen Brenner behandelt, dessen Flamme 1700 Grad heiß ist. Diese Hitze erzeugt eine thermische Spannung im Material, die Oberfläche des Steins springt ab. Auf diese Weise kann man den Stein bedingt modellieren“, erzählt Werner Merckenschlager. Das „Tor zum Taunus“ besteht aus 5 Teilen. Jedes Teil hat ein Einzelgewicht von ca. 5 Tonnen. Die Höhe der Skulptur beträgt 5 Meter. Ihre Gestaltung erinnert in Form und Klarheit an „stonehenge“: Säulen tragen ein Dach. Seit Jahrzehnten rätseln Forscher über die Bedeutung der geheimnisvollen Kultstätte im Südwesten Englands.

Der Kreisverkehr war aus Richtung Frankfurt kommend bis zum Nachmittag gesperrt und wurde umgeleitet. Die meisten Autofahrer akzeptierten die Unbequemlichkeit der Umleitung gelassen und neugierigen Blickes nach dem Motto: Ein bisschen Individualität schadet niemandem, auch dem Kreisverkehr nicht. Sicher wird es bald eine Begrünung geben und vielleicht auch eine nächtliche Beleuchtung für das „Tor zum Taunus“. Strom- und Wasserleitungen liegen bereits. Eins nach dem anderen, sagt Bürgermeister Lehner.

Viele Zaungäste verfolgten das Geschehen. Nur einer zeigte sich unbeeindruckt von dieser spektakuläre Aktion, ein Akkordeonspieler vor dem Supermarkt kehrte dem Geschehen den Rücken und spielte unbeirrt sein Instrument.




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