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Liquiditätsanalyse – ein Zeugnis über die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen

 

Die Liquiditätssteuerung hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Zum einen liegt dies an den gesetzlichen Rahmenbedingungen – wie im Kapitel Insolvenzen erläutert – und zum anderen an der Tatsache, dass das Ertragspotenzial, welches aus dem optimalen Liquiditätsmanagement resultieren kann, erkannt wurde und vermehrt genutzt wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 25 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Die Liquiditätsanalyse anhand der Kennzahlen des 1., 2. und 3. Grades zeigt, ob das Unternehmen zahlungsfähig ist und seine fälligen Verpflichtungen erfüllen kann. Es ist eine Gegenüberstellung von flüssigen Mitteln und Bilanzpositionen, aus denen dem Betrieb Liquidität zufließt und zeitlich unterschiedlich fälligen Verpflichtungen. Der Zeitbezug und damit die Kurzfristigkeit ist das zentrale Element in der Betrachtung.

 

Der unterschiedlich hoch ausfallende Liquiditätsgrad 1 bei den kleinen, mittleren und großen Unternehmen weist auf die Art der Liquiditätssteuerung hin. Die Kassenmittel sind bei den Großunternehmen geringer und machen im Schnitt knapp 2,5% bis 4% der Bilanzsumme aus. Da jedoch die Liquidität und das damit verbundene Cash-Management in den Großunternehmen zentral durch den Konzern gesteuert wird und jederzeit die Möglichkeit besteht, sich kurzfristig über verbundene Unternehmen Kreditmittel zu besorgen, sind nur geringe Kassenmittel nötig. Eine Möglichkeit, die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche vorenthalten ist. Ein Mindestbestand an Kassenmitteln ist für sie zentral. Unterdeckungen müssen sie meist über Kreditinstitute und/oder Lieferantenkredite beseitigen.

 

Die kleinen Unternehmen konnten als einzige Unternehmensgrößenklasse ihre Liquidität verbessern. Dafür verantwortlich sind zum einen der gestiegene Umsatz, welcher die Basis für die verbesserte Ertragssituation bildete und zum anderen der höhere Kapitalumschlag. Diese Faktoren machten möglich, dass sich das Fremdkapital – wie unter dem Abschnitt Kapitalstrukturanalyse beschrieben – verringerte und eine Umschuldung vorgenommen werden konnte. Damit wurden die kurzfristigen Verbindlichkeiten reduziert und die langfristigen Verbindlichkeiten erhöht. Hinzu kommt, dass der Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen ebenfalls zunahm; lag der deren Anteil 2003 noch bei 34,5% der Bilanzsumme, so erhöhte sich dieser 2004 auf 36,2%. Während sich der Liquiditätsgrad 1, 2 und 3 bei den Großunternehmen gegenüber 2003 nicht veränderte, sank die Liquidität bei den mittelständischen Unternehmen deutlich. Gründe hierfür sind der nochmalige Umsatzrückgang, der auch den Bestand an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zurückgehen ließ sowie die höhere Verschuldung, insbesondere bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich beispielsweise im Jahresvergleich um über 30%. Im Jahresabschluss 2005 dürfte die Liquidität weiter gering ausfallen und erst 2006 wieder ansteigen.

 

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