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Selbst-PR (von Stéphane Etrillard)


Marktschreiern sind nicht gerade eine sehr beliebte Spezies. Und doch kann man von ihnen lernen. – Das Prinzip ist bekannt: Mehrere Straßenhändler versammeln sich auf einem exponierten Platz, hier preisen sie ihre Waren dann mit größter Lautstärke unermüdlich und bis zur Heiserkeit an. Auch wenn mehrere Stände oft die gleichen Waren anbieten, ist der Andrang doch sehr unterschiedlich. Tatsächlich geht es nicht darum, die Waren selbst in den Himmel zu loben oder die billigsten Preise anzubieten – nur wer hier das beste und größte Spektakel liefert, wird seine Konkurrenten übertrumpfen und die Waren am schnellsten verkaufen. Die Kunden von Marktschreiern wollen keine sachlichen Informationen, sie wollen eine gute Show geboten bekommen.

 

Und erfolgreiche Marktschreier (die an guten Tagen übrigens einen Gewinn von mehreren tausend Euro erzielen!) wissen das natürlich ganz genau. – Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, ein kurzes Gespräch mit einem überaus erfolgreichen Händler dieser Art zu führen. Er sagte mir: „Zu allererst kommt es auf eine gelungene Selbstvermarktung an, meine Ware ist dann beinahe nebensächlich – ich verkaufe sie, wenn ich mit maximalem Elan bei der Sache bin und mich von den anderen Händlern abhebe. Ich muss auffallen und die Leute mitreißen – sonst läuft gar nichts!“

Nun ist unser Aktionsgebiet nicht gerade der Marktplatz und wir sollten uns hüten, das exponierte Verhalten der Marktschreiber zu adaptieren. Vielen würde es dennoch nicht schaden, sich hier eine Scheibe abzuschneiden. Weiß der zitierte Marktschreier doch ganz genau, was er zu bieten hat, und obendrein sorgt er auch noch dafür, dass möglichst viele Menschen es mitkriegen. Er betreibt also eine für ihn optimale Selbst-PR.

Wer heute erfolgreich sein (und auch bleiben) will, kann auf gelungene Selbst-PR nicht mehr verzichten. Es wird wohl kaum jemandem entgangen sein, dass sich das Tempo, mit dem Unternehmenslandschaften und sogar ganze Branchen umgestaltet und immer wieder neu geordnet werden, in den letzten Jahren erheblich beschleunigt hat. Diese rasante Dynamik birgt natürlich auch die Gefahr, dabei selbst auf der Strecke zu bleiben. Und hiervon sind nicht nur die anderen oder irgendwelche Randfiguren betroffen; auch überaus qualifizierten Menschen, jedem von uns, kann es passieren, plötzlich ins Hintertreffen zu geraten. Ein einmal abgefahrener Zug lässt sich nun leider meistens nicht mehr einholen. Wer hier noch schnell wieder aufspringen will, muss sich jedenfalls mächtig ins Zeug legen. Oft wird man allerdings missmutig feststellen, dass einem ein anderer zuvorgekommen ist.

 

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