XENOS-Projekt "Vielfalt geht durch den Magen" Geschrieben am Mittwoch, 21. November 2007 von firmenpresse Förderung spezieller gastronomiebezogener interkultureller Kompetenzen

An der Schnittstelle von Schule, Ausbildung und Arbeitswelt sollen im XENOS-Bundesprogramm „Leben und Arbeiten in Vielfalt“ Projekte mit Aktivitäten gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit aber auch zur Stärkung zivilgesellschaftlicher Strukturen unterstützt werden. In diesem Rahmen engagiert sich das Erfurter Gastro Berufsbildungswerk e.V. mit dem Projekt „Vielfalt geht durch den Magen“ innerhalb des XENOS-Sonderprogramms „Beschäftigung, Bildung und Teilhabe vor Ort“. In der Zeit von August 2007 bis September 2008 werden Auszubildende des 1. und 2. Lehrjahres durch interkulturelle Trainings, Projektwochen und ein 12-wöchiges Praktikum in ausländischen Restaurantbetrieben spezielle gastronomiebezogene interkulturelle Kompetenzen erwerben. Die Praktika-Betriebe werden auf diesem Weg für die vielfältigen Möglichkeiten der Ausbildung sensibilisiert und sollen als zukünftige Partner für Ausbildung gewonnen werden. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und den Europäischen Sozialfonds.

Die Entwicklung Deutschlands zu einer multikulturellen Gesellschaft ist geprägt durch vielfältige Einflüsse und eine starke internationale Verflechtung. Dies gilt insbesondere für die Gastronomie und Hotellerie als Leistungsträger des Tourismus. Der Arbeitsmarkt und damit auch die berufliche Bildung müssen sich diesen neuen Anforderungen stellen. Zukünftig werden Ausbilder wie auch Auszubildende vermehrt mit Migrationshintergründen zu tun haben, aber auch ausländische Mitbürger mit ihren Gastronomiebetrieben können sich dem Thema Ausbildung nicht länger verwehren. Bisher bildet eine Vielzahl dieser Betriebe nicht aus, obwohl die materiellen und personellen Voraussetzungen vorhanden sind und obwohl in unserer Region betriebliche Ausbildungsplätze fehlen.

Vor diesem Hintergrund stehen zwei vordergründige Ziele im Mittelpunkt des Projektes „Vielfalt geht durch den Magen“. Auf der einen Seite sollen ausländische Gastronomiebetriebe an das Thema Ausbildung herangeführt werden und für die Ausbildung gewonnen werden. Somit werden die Betriebe in das allgemeine gesellschaftliche Leben und in die Erfüllung sozialer Aufgaben einbezogen.
Ein weiteres Projekt-Ziel besteht darin, Auszubildenden durch interkulturelle Trainings und Praktika in ausländischen gastronomischen Betrieben für verschiedene Kulturen zu sensibilisieren. Somit werden die gegenseitige Akzeptanz und Toleranz gefördert, aber auch neue Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt. Letztendlich erfolgt dadurch ein Beitrag zur stärkeren Internationalisierung der Ausbildung.

Für die Jugendlichen bietet sich durch die Teilnahme am XENOS-Projekt die Möglichkeit, durch ein 12-wöchiges Praktikum in den ausländischen gastronomischen Unternehmen andere Kulturkreise, internationale Küchen und ihre Besonderheiten intensiv kennen zu lernen und dadurch internationale Erfahrungen zu sammeln. Es werden dadurch sowohl allgemeine als auch spezielle gastronomiebezogene interkulturelle Kompetenzen gefördert.

Das geplante Projekt wird mit Auszubildenden der Berufe Koch/Köchin und Fachkraft im Gastgewerbe durchgeführt, die im Erfurter Gastro Berufsbildungswerk e.V. im Rahmen der Benachteiligtenförderung ihre Ausbildung nach § 241 SGB III ff. absolvieren. Die Projektaktivitäten mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen werden in zwei Durchgängen realisiert. Je Durchgang nehmen 24 Auszubildende (12 Köche/Köchinnen und 12 Fachkräfte im Gastgewerbe) teil.

Vor Praktikumsbeginn erfolgt ein interkulturelles Training für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Dabei werden sie in zwei Gruppen im Rahmen von 40 Stunden zu Themen wie Kommunikation, Migration, Religionen und Esskulturen durch Fachkräfte geschult. Neue Handlungsmöglichkeiten werden geübt und in den eigenen Handlungsstil überführt. Die Vermittlung von kulturspezifischen Inhalten wie beispielsweise Essverhalten und Religion dient der Erweiterung der fachspezifischen Handlungskompetenzen und des Kulturwissens. Die fachpraktische Vorbereitung in weiteren 40 Stunden durch Fach-Coachs der mediterranen, fernöstlichen und nahöstlichen Küche wird unterstützt durch Erkundungen und Recherchen der jeweiligen Kulturkreise. Nach erfolgreicher Beendigung des Praktikums führen die Auszubildenden drei internationale Projektwochen im Erfurter Gastro Berufsbildungswerk e.V. durch.

Das Projekt „Vielfalt geht durch den Magen“ wird extern wissenschaftlich begleitet. Unter anderem werden in Fragebögen Meinungen, Einstellungen und Entwicklungstendenzen der teilnehmenden Auszubildenden während des Projektsverlaufs erhoben und dokumentiert.

Die Durchführung des Projektes erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Netzwerkpartnern, insbesondere der Agentur für Arbeit, der ARGE, der IHK, dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Thüringen, dem HOGA-Ausbildungsverbund e.V., der Ausländerbeauftragten sowie der Stadt Erfurt als „Soziale Stadt“.


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