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Zahlungsverhalten – die Bedeutung des Zahlungsverhaltens als Indikator für Ausfallrisiken steigt

 

Das Zahlungsverhalten hat mit dem neuen Insolvenzgesetz als Indikator zur Beurteilung und Einschätzung der Ausfallrisiken an Bedeutung gewonnen. Zum einen weist das Zahlungsverhalten auf die Insolvenzhäufigkeit hin und zum anderen gibt das Zahlungsverhalten in Verbindung mit dem Forderungsvolumen Aufschluss über die Höhe der Forderungen pro Insolvenz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 15 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Der Anteil der Rechnungen, die pünktlich – sprich innerhalb des Zahlungsziels – beglichen wurden, hat im 4. Quartal 2004 mit einem Minus von 2,66% deutlich gegenüber dem 3. Quartal abgenommen. Und dies nachdem zu Jahresbeginn eine stetige Verbesserung eintrat, die bis im 3. Quartal anhielt. 2005 blieb der Anteil der vereinbarungsgemäßen Zahlungen stabil und verbesserte sich im Jahresverlauf leicht. Im Jahresvergleich 2004 und 2005 haben die vereinbarungsgemäßen Zahlungen allerdings abgenommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 16 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

Im Unterschied zu den Zahlungen innerhalb Ziel verläuft der Index der langsamen Zahlungen (ein Verzug bis 45 Tage) in den Jahren 2004 und 2005 mit einer höheren Volatilität; während der Anteil der langsamen Zahlungen zu Beginn des Jahres leicht zunahm, sank er bis zur Jahresmitte kräftig mit 3,28%, legte dann aber in der Folge bis im 1. Quartal 2005 wiederum rasant zu (+6,26%). Seit dem 2. Quartal des vergangenen Jahres nehmen die Zahlungen mit einem Verzug bis zu 45 Tagen ab. Dennoch bewegen sie sich immer noch auf einem höheren Niveau als beim Jahrestiefstand 2004.

 

Die pünktlichere Zahlweise und im Besonderen der Rückgang der langsamen Zahlungen im Frühjahr 2004 kündigte den Insolvenzrückgang an, welcher bis zum Jahresende anhielt. Die unpünktlichere Zahlweise, die sich im Index der vereinbarungsgemäßen Zahlungen bereits im 3. Quartal zeigte und im 4. Quartal auch bei den langsamen Zahlungen sichtbar wurde, wies auf eine erneute Zunahme der Insolvenzen hin. Im 2. Quartal 2005 verbesserte sich das Zahlungsverhalten; die langsamen Zahlungen nahmen ab. Ein Rückgang, der zur Jahresmitte beziehungsweise im 3. Quartal auch die Unternehmensinsolvenzen sinken ließ. Der Index der vereinbarungsgemäßen und langsamen Zahlungen weist damit als Frühindikator mit einer zeitlichen Verzögerung von drei bis sechs Monaten auf die Zahl der Unternehmensinsolvenzen hin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 17 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Die schleppenden Zahlungen haben als Abbild der Rechnungen, die mit einem Verzug zwischen 45 und 105 Tagen beglichen werden, im 3. Quartal 2004 zwischenzeitlich mit einem Minus von 9,93% gegenüber dem Vorquartal stark abgenommen, stiegen aber in der Folge wiederum auf das vorherige Niveau. In den ersten drei Quartalen des zurückliegenden Jahres zeigte sich die pünktlichere Zahlweise auch bei den schleppenden Zahlungen: Der Anteil der Rechnungen, die mit einem Verzug von 45 bis 105 Tagen bezahlt werden, nahm bis im 3. Quartal 2005 um insgesamt 9,08% ab. Im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres stiegen die schleppenden Zahlungen jedoch wieder an (+8,01%).

 

Der Anteil der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen (Zielüberschreitung über 105 Tage, Mahnbescheide, eidesstattliche Versicherungen und Insolvenzverfahren) stieg im Jahresverlauf 2004 beständig an. In den ersten zwei Quartalen 2005 nahmen die Zahlungen mit ernsten Beanstandungen um 5,91% ab, nahmen aber im 3. Quartal sehr stark zu mit einem Plus von 12,77%. Zum Jahresende zeigte sich beim Index der Zahlungen mit ernsten Beanstandungen ein leicht positiver Trend mit einem Rückgang von 3%.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 18 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Zwischen dem Index der Zahlungen mit ernsten Beanstandungen und der Höhe der Insolvenzforderungen besteht nur eine geringe Korrelation. Diese wird dadurch eingeschränkt, dass der Index der ernsten Beanstandungen nur die zahlenmäßige Entwicklung der Rechnungen wiedergibt, jedoch zur Höhe der Forderungen keine Angaben macht. Zwar stimmen die Quartalsbewegungen in gewissen Teilen mit dem Verlauf der Insolvenzforderungen überein, doch lässt die Höhe der Indexschwankungen keine Rückschlüsse auf die effektive Höhe der Insolvenzforderungen zu.

 

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