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Umsatz und Struktur – größere Bedeutung des Auslandsumsatzes und stabile Betriebe in den neuen Bundesländern

 

Der Gesamtumsatz im Textilgewerbe (Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten) sank von 15,416 Mrd. Euro (2001) auf voraussichtlich 12,857 Mrd. Euro (2005). Hervorzuheben ist der besonders starke Rückgang des Inlandumsatzes, der 1999 68,4% des Gesamtumsatzes ausmachte und 2005 voraussichtlich noch bei 59,7% liegen wird.

 

Obwohl der Auslandsumsatz 2000 stark zunahm und sich in den Folgejahren mit geringen Schwankungen relativ stabil entwickelte, konnte die Lücke, die durch den starken Rückgang des Inlandumsatzes entstand, nicht geschlossen werden. Der Anteil des Auslandumsatzes am Gesamtumsatz stieg von 31,6% (1999) auf voraussichtlich 40,3% (2005). Dabei beeinflusste der Umsatz mit der Eurozone mit einem seit 2003 steigenden Anteil am Auslandsumsatz den Verlauf und bildete die wesentliche Stütze und Antriebsfeder.

 

Die Betriebe in den neuen Bundesländern erwiesen sich als wesentlich „umsatzresistenter“ als in den alten Bundesländern. Dies zeigt sich im Umsatz, der 1999 1,396 Mrd. Euro betrug und 1,475 Mrd. Euro ausmachte. Und dies obwohl die Betriebe in den neuen Bundesländern einen wesentlich höheren Inlandsumsatzanteil aufweisen mit 72,9% 2004 als die Betriebe in den alten Bundesländern mit 58,8% (2004). Dies lässt darauf schließen, dass Betriebe in den neuen Bundesländern unter anderem die Lohn- und Gehaltsunterschiede (West-Ost Gefälle) in vollem Umfang nutzen und dadurch in gewissen Sparten wettbewerbsfähiger sind als Betriebe in den alten Bundesländern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nord-Süd-Gefälle bei den Bundesländern

(Erfassungsgrad 97,4% aller Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten)

 

 

 

 

 

Anteil am Gesamtumsatz in %

(2004, Werte gerundet)

 

 

 

 

 

Über 15%

 

15 – 10%

 

 

 

 

 

9,9 – 5%

 

4,9 – 1%

 

 

 

 

 

Unter 1%

 

Keine Angaben / keine Betriebe

 

Das Textilgewerbe weist bei der Differenzierung nach dem Umsatzanteil der Bundesländer ein Nord-Süd-Gefälle mit einem Schwerpunkt in den alten Bundesländern auf. An der Spitze stehen 2004 die Länder Nordrhein-Westfalen mit einem Umsatz von 4,373 Mrd. Euro, gefolgt von Bayern mit 2,921 Mrd. Euro und Baden-Württemberg mit 2,556 Mrd. Euro. Am anderen Ende finden sich die Länder Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und Berlin auf den letzten Positionen der Rangliste. In den letztgenannten Ländern sind faktisch keine Betriebe mit nennenswerter Bedeutung im Textilgewerbe angesiedelt.

 

Der Umsatzverlauf im Zeitraum 1999 bis 2004 zeigt bei den umsatzstärksten Ländern eine unterschiedliche Entwicklung: Während der Umsatz im genannten Zeitraum in Nordrhein-Westfalen um 13,6% und in Baden-Württemberg gar um 21,5% sank, konnten die Betriebe in Bayern ihren Umsatz sogar leicht erhöhen (+2,4%). Auffallend ist, dass sich das Textilgewerbe in den neuen Bundesländern weit besser entwickelte als in den alten Bundesländern. Die Betriebe in Sachsen-Anhalt steigerten ihren Umsatz seit 1999 um 40,5%, die Betriebe in Brandenburg um 21,8%, in Sachsen noch um 4,6% und in Thüringen fiel der Einbruch mit 0,5% nur gering aus.

 

Exportweltmeister unter den Ländern sind die Betriebe in Baden-Württemberg (46,5%), gefolgt von Niedersachsen (44,9%), Nordrhein-Westfalen (39,9%) und Bayern (39,7%), wogegen Sachsen (28,3%), das Saarland (27,5%) und Thüringen (22,6%) ihren Schwerpunkt im Inlandgeschäft haben.

 

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