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Zahlungsverhalten – ein Indikator mit steigender Bedeutung

 

Das Zahlungsverhalten hat mit dem neuen Insolvenzgesetz als Indikator zur Beurteilung und Einschätzung der Ausfallrisiken an Bedeutung gewonnen. Zum einen weist das Zahlungsverhalten auf die Insolvenzhäufigkeit hin und zum anderen gibt das Zahlungsverhalten in Verbindung mit dem Forderungsvolumen Aufschluss über die Höhe der Forderungen pro Insolvenz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 41 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Die Betriebe in der Branche Elektrotechnik zahlten im Jahresvergleich 2004 und 2005 pünktlicher. Nachdem im 3. Quartal 2004 die vereinbarungsgemäßen Zahlungen stark zunahmen (+2,26%), blieb der Anteil der Rechnungen, die innerhalb Ziel bezahlt werden, nach einem kurzzeitigen leichten Rückgang zum Jahresende 2005 stabil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 42 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

Ein nahezu identisches Bild zeigt sich bei den Rechnungen, die langsam – sprich mit einem Verzug bis 45 Tagen – beglichen werden; die langsamen Zahlungen nahmen im 3. Quartal 2004 ebenfalls deutlich ab (-4,31%), stiegen im letzten Quartal 2004 wiederum leicht und entwickelten sich in der Folge, nach einem leichten Rückgang im 1. Quartal 2005, stabil.

 

Die pünktlichere Zahlweise der Betriebe in der Elektrotechnik im 3. Quartal 2004 kündigte den Insolvenzrückgang im zurückliegenden Jahr an. Die Verbesserung im Zahlungsverhalten machte sich mit einer zeitlichen Verzögerung von zirka einem halben Jahr ebenfalls in der Insolvenzhäufigkeit bemerkbar. Die Zahl der insolventen Unternehmen sank im 1. Quartal 2005 um 29,31% auf 41 gegenüber dem 4. Quartal 2004. Obschon die Unternehmensinsolvenzen im 2. Quartal des abgelaufenen Jahres noch einmal anstiegen (+29,27%) blieben sie dennoch deutlich unter dem Vorjahresniveau. 2005 blieb die Zahl der insolventen Unternehmen stabil, jedoch auf niedrigerem Niveau als im Vorjahr. Dies zeigt, dass der Index der vereinbarungs-gemäßen und langsamen Zahlungen ein wichtiger Indikator zur Bestimmung der zukünftigen Insolvenzhäufigkeit ist, sofern es sich um deutliche und länger andauernde Trends handelt. Im 1. Halbjahr 2006 dürfte daher die Zahl der insolventen Unternehmen ebenfalls weiter leicht abnehmen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 43 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

In den zwei zurückliegenden Jahren sind die schleppenden Zahlungen als Abbild des Anteils der Rechnungen, die mit einem Verzug von 45 bis 105 Tagen beglichen werden, durch einen starken Rückgang im 3. Quartal 2004 (-9,72%), durch eine stabile, stetig leicht steigende Entwicklung bis zur Jahresmitte 2005 und durch einen wiederum sinkenden Trend im 2. Halbjahr 2005 gekennzeichnet.

 

Der Anteil der Rechnungen mit ernsten Beanstandungen (Zielüberschreitung über 105 Tage, Mahnbescheide, eidesstattliche Versicherungen und Insolvenzverfahren) ging in den ersten drei Quartalen des Jahres 2004 laufend zurück. Zum Jahresende 2004 und im 1. Quartal des zurückliegenden Jahres stiegen die Rechnungen mit ernsten Beanstandungen wieder an (+8,76% gegenüber dem 3. Quartal 2004), nahmen jedoch in der Folge wieder ab. Erst zum Ende des abgelaufenen Jahres zeichnete sich wieder ein Anstieg ab (+4,62%).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grafik 44 D&B und DLM

Quellen: D&B und DLM

 

 

Zwischen dem Index der Zahlungen mit ernsten Beanstandungen und der Höhe der Insolvenzforderungen besteht zwar eine gewisse Korrelation, welche jedoch dadurch eingeschränkt wird, dass der Index der ernsten Beanstandungen nur die zahlenmäßige Entwicklung der Rechnungen wiedergibt, jedoch zur Höhe der Forderungen keine Angaben macht. Zwar stimmen die Quartalsbewegungen in wesentlichen Teilen mit dem Verlauf der Insolvenzforderungen überein, doch lässt die Höhe der Indexschwankungen keine Rückschlüsse auf die effektive Höhe der Insolvenzforderungen zu.

 

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