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Vermögensstruktur – Unterschiede im Anlagevermögen und seiner Zusammensetzung

Die Vermögensstruktur der kleinen (Umsatz unter 2,5 Millionen Euro), mittleren (Umsatz unter 50 Millionen Euro) und großen Unternehmen (Umsatz über 50 Millionen Euro) unterscheidet sich zum einen in der Höhe des Anlagevermögens und zum anderen in dessen Zusammensetzung.

 

Großunternehmen weisen im Vergleich mit den beiden anderen Unternehmensgrößenklassen die höchsten Beteiligungen aus, die im Rahmen der Bilanzbereinigung dem Anlagevermögen zugerechnet werden. Die Beteiligungen machen bei den Großunternehmen im Schnitt 41,6% bis 43,7% der Bilanzsumme aus, bei den mittelständischen Unternehmen nur 5% bis 6% und bei den kleinen Unternehmen fällt der Anteil mit unter 1% nur marginal aus.

Ein weiterer Unterschied liegt in der Zusammensetzung des Anlagevermögens. Die Bilanzposition Sachanlagen macht bei den kleinen Unternehmen mit 36,4% (2003) bis 35,6% (2004) prozentual den höchsten Anteil an der Bilanzsumme aus. Mit der Unternehmensgröße sinkt auch der prozentuale Anteil des Sachanlagevermögens; die mittleren und großen Unternehmen weisen den Anteil des Sachanlagevermögens mit 30,8% (2004) und 12,3% (2004) aus. Ist der Umstand des unterschiedlich hohen prozentualen Anteils zu einem wesentlichen Teil mit der Höhe der Bilanzsumme zu erklären, so zeigt sich in der Zusammensetzung, dass die zum Sachanlagevermögen zählenden Bilanzpositionen Grundstücke und Gebäude sowie Maschinen und Anlagen bei den drei Unternehmensgrößenklassen eine unterschiedlich starke Bedeutung einnehmen: Während bei den mittleren Unternehmen die Maschinen und Anlagen knapp 52% der Bilanzposition Sachanlagen ausmachen, liegt der Anteil bei den großen Unternehmen mit 68% deutlich höher. Der mit der Unternehmensgröße zunehmende Rationalisierungsgrad ist neben der verstärkten internationalen Produktions- und Arbeitsteilung ein wichtiger Grund für die unterschiedliche Höhe der Bilanzposition Maschinen und Anlagen im Verhältnis zu den Sachanlagen. Eine Entwicklung, die in den vergangenen Jahren einsetzte und in den kommenden Jahren weiter voranschreiten dürfte.

Die Lagerhaltung als Folge der Materialbewirtschaftung und der Produktion fällt ebenfalls unterschiedlich hoch aus; bei den Großunternehmen scheint sich der Trend der knappen Lager im Gegensatz zu den kleinen und mittelständischen Unternehmen zu etablieren. Das Lager der mittleren Unternehmen ist im Schnitt doppelt so groß.

Das bei allen drei Unternehmensgrößenklassen abnehmende Anlagevermögen ist auf die sinkenden Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen zurückzuführen. Die Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen fielen in der Branche seit 2002 deutlich geringer als noch in den vorhergehenden Jahren aus. Ein Umstand, der zu einem wichtigen Teil in der konjunkturellen Entwicklung begründet ist. Hinzu kommt die angesprochene Restrukturierung der Geschäftsfelder im Zuge der Globalisierung, welche die internationale Produktions- und Arbeitsteilung verstärkte und beschleunigte.    

Die Folgen sind: Bei einer schlechteren Ertragslage werden Investitionen zurück-geschoben. Gleichzeitig haben sich jedoch die ausländischen Investitionen der deutschen Chemieunternehmen stark erhöht. Die Erschließung von neuen Märkten und die Standortnähe zum Absatzmarkt sind neben dem Ausnutzen von Standortvorteilen ausschlaggebend. D&B und DLM erwarten, dass 2006 die Investitionen weiter, wenn auch langsam und zaghaft, ansteigen werden.

 

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