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Liquiditätsanalyse – ein Zeugnis über die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen

Die Liquiditätssteuerung hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Zum einen liegt dies an den gesetzlichen Rahmenbedingungen – wie im Kapitel Insolvenzen erläutert – und zum anderen an der Tatsache, dass das Ertragspotenzial, welches aus dem optimalen Liquiditätsmanagement resultieren kann, erkannt wurde und vermehrt genutzt wird.

 

Die Liquiditätsanalyse anhand der Kennzahlen des 1., 2. und 3. Grades zeigen, ob das Unternehmen zahlungsfähig ist und seine fälligen Verpflichtungen erfüllen kann. Es ist eine Gegenüberstellung von flüssigen Mitteln und Bilanzpositionen, aus denen Liquidität dem Betrieb zukommt auf der einen Seite und zeitlich unterschiedlich fälligen Verpflichtungen auf der anderen Seite. Der Zeitbezug und damit die Kurzfristigkeit ist das zentrale Element in der Betrachtung.

Der unterschiedlich hoch ausfallende Liquiditätsgrad 1 bei den kleinen, mittleren und großen Unternehmen weist auf die Art der Liquiditätssteuerung hin. Die Kassenmittel sind bei den Großunternehmen sehr gering und machen im Schnitt knapp 1,8% bis 2,5% der Bilanzsumme aus. Da jedoch die Liquidität und das damit verbundene Cash-Management in den Großunternehmen zentral durch den Konzern gesteuert wird und jederzeit die Möglichkeit besteht, sich kurzfristig über verbundene Unternehmen Kreditmittel zu besorgen, sind nur geringe Kassenmittel nötig. Eine Möglichkeit, die kleinen und mittelständischen Unternehmen der Branche vorenthalten ist. Ein Mindestbestand an Kassenmitteln ist für sie zentral. Unterdeckungen müssen sie meist über Kreditinstitute und/oder Lieferantenkredite beseitigen.

Für die bei den mittleren und großen Unternehmen im Jahresvergleich gestiegene Liquidität sind neben der verbesserten Ertragslage der höhere Debitorenumschlag beziehungsweise das pünktlichere Zahlungsverhalten der Debitoren verantwortlich. Weiter zeigt die Umschuldung der Großunternehmen mit einer Erhöhung der langfristigen Verbindlichkeiten ihre Wirkung. Die geringeren flüssigen Mittel und die gestiegenen kurzfristigen Verbindlichkeiten – unter anderem höher ausfallende Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten – sind die Gründe für den bei den Kleinunternehmen gesunkenen 1. und 2. Liquiditätsgrad. 2005 und 2006 dürften die Liquiditätskennzahlen ähnlich hoch ausfallen.

 

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