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Erzeugerpreise – Belastung für die Ertragslage

Die von den hohen Rohstoff- und Energiekosten in den Jahren 2000, 2004 und 2005 angetriebenen Erzeugerpreise belasten zunehmend die Ertragslage der Chemieunternehmen. Der rasante Anstieg zur Jahrtausendwende (+5,04%) scheint sich im zurückliegenden Jahr zu wiederholen. Die Erzeugerpreise stiegen 2005 gegenüber 2004 um 3,12% an. Zusätzliche Kosten, die vielmals nicht mehr in voller Höhe den Kunden überwälzt werden können und damit zu sinkenden Erträgen führen.

 

Die Mehrzahl der Erdöllagerstätten liegt in Staaten wie Saudi-Arabien, Iran, Irak, Venezuela, Nigeria und Russland. Plötzliche Angebotsbeschränkungen und Versorgungsschwierigkeiten können jederzeit aus politischen Gründen auftreten und in Verbindung mit kurzfristigen Bedarfsschwankungen und neuen Nachfragemärkten wie China und Indien das Preisgefüge stark beeinflussen. Hinzu kommen die beschränkten und teilweise veralteten Raffineriekapazitäten, welche nur eine ungenügende Ausbeutung des Rohstoffs ermöglichen.

Stieg der Ölpreis 1999 durch den Eingriff der OPEC-Staaten und die stark zunehmende Nachfrage über 131% im Jahresverlauf an, so sank er in der Folge durch die Terrorangriffe vom 11. September 2001 wiederum kurzzeitig. Die im 2. Halbjahr 2002 einsetzende Angst eines erneuten Kriegs gegen den Irak, widerspiegelte sich nahezu umgehend im Preis. Der Kriegsbeginn im März 2003 unter der Führung der USA gegen den Irak brachte zunächst keine wesentliche Preisänderung mit sich.

Mit der Fortdauer des Krieges und der anschließend mit wenig Erfolg gekrönten Befriedung, der politischen Entwicklung im Iran und der Angst, dass ein Krisenherd wieder entflammt sein könnte sowie der Energieversorgungsprobleme in China, nahm der Ölpreis rasant zu. Die „hausgemachten“ Probleme in den Raffinerien, welche besonders im Nahen Osten und Russland veraltet sind und nur eine vergleichsweise geringe Gewinnung beziehungsweise Ausbeutung von hochwertigen Rohölprodukten möglich machen, trugen zusammen mit der von Ungewissheit getriebenen Spekulation über Reserven und eine Steigerung der Förderkapazitäten zur Preishausse bei.

Führende Investmenthäuser, Institute und Banken erwarten 2006 einen im Jahres-verlauf sinkenden Ölpreis (Brent in USD pro Barrel). Die Spanne, in welcher sich der Preis pro Barrel bewegen dürfte, liegt bei 45 bis 67 USD. Im Jahresschnitt nähern sich die Erwartungen bei 50 bis 55 USD pro Barrel an.

 

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